Endometriose bedeutet für viele Frauen einen jahrelangen Leidensweg. Yoga kann Betroffenen helfen, Prozesse in Körper und Geist zu verstehen, der Dysbalance mit Annahme zu begegnen und tiefer in Kontakt mit der eigenen Weiblichkeit zu kommen.
Fünf bis fünfzehn Prozent aller Frauen zwischen der Pubertät und den Wechseljahren sind von Endometriose betroffen – so lautet die Schätzung in Deutschland. Wahrscheinlich sind es aber weitaus mehr, denn die gynäkologische Krankheit wird oftmals gar nicht oder erst sehr spät erkannt. Typische Symptome sind u.a. extreme Regelbeschwerden und spitze, scharfe Schmerzen im Unterleib, die auch unabhängig vom Zyklus auftreten können, sowie Schmerzen beim Sex; es gibt jedoch auch betroffene Frauen, die keine Schmerzen verspüren. Auch ein unerfüllter Kinderwunsch kann die Folge der Erkrankung sein. Für viele bedeutet das eine enorme Einschränkung der Lebensqualität. Hinzu kommt psychischer und emotionaler Stress, denn der Kreislauf aus Schmerzen und Angst vor den Schmerzen geht nicht selten mit Gefühlen der Ohnmacht einher.
Die Schulmedizin begegnet Endometriose vorwiegend mit einer Symptombehandlung. Die Ursache gilt hier als unklar und die als chronisch eingestufte Krankheit als unheilbar. Doch erfreulicherweise wird auch hier versucht, durch die Integration von komplementärmedizinischen Verfahren ganzheitlicher zu agieren und das gesamte System positiv zu beeinflussen. Yoga wird empfohlen, um zu Wohlgefühl und Stressabbau beizutragen. Doch Yoga kann noch weitaus mehr. Das yogische Wissen um die feinstoffliche Anatomie und Physiologie lässt Rückschlüsse auf den Ursprung der Dysbalance zu – und damit wird auch der Weg zurück zur Balance sichtbar.
Bei diesem Weckruf im weiblichen Zentrum geht es um viel mehr als um Hormone, Gewebe und Menstruationsblut. Eine individuelle Yogapraxis kann Frauen mit Endometriose dabei unterstützen, zurück in ihre ureigene Mitte zu finden.
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Dieser Artikel erschien zuerst im Magazin YOGA AKTUELL Ausgabe 5/2020.
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